Nelly


C.K. Arishi von der Silbermöwe


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24. Juli 2006 - 22.01.2014










Nelly war von Anfang an anders, dann stellte
sich heraus, dass Nelly sehr krank ist.

So lieb sie auf der einen Seite ist , so ist sie
doch immer mit Vorsicht zu genießen, da sie
von einem auf den anderen Moment umschlagen
kann und dann auch schonmal zubeißt. Sie lebt in
ihrer eigenen kleinen Welt.

Ansonsten ist sie
"Everybodys Darling". Sie versteht es prächtig jeden im Nu um den Finger zu wickeln
Mit ihrer aufgeschlossenen Art und ihrem lustigen Wesen schafft sie es immer einen zum Lachen zu bringen.

Aufpassen muss man vor ihrer "schnellen Zunge", sie küsst für ihr Leben gern.

mit 9 Wochen

mit 3 Monaten

mit 9 Monaten

mit 10 Monaten

mit 1 Jahr

17. Februar 2008 - Trauriges

Leider verläuft nicht alles im Leben nach Plan. Das Schicksal geht nun einmal seinen eigenen Weg und lässt Träume oft zerplatzen wie Seifenblasen. Auch unser Traum ist zerplatzt, aber wir beugen uns dem Schicksal und werden Nelly, wenn die Diagnose stimmt, nicht in der Zucht einsetzen. Das Risiko ist einfach zu groß.

Nelly ist jetzt 1,5 Jahre alt, wurde vor kurzem zuchttauglich geschrieben und ist nun leider erkrankt. Dank unserer Tierärztin ist ihr und uns hoffentlich ein langer Leidensweg erspart geblieben, da die Krankheit früh genug erkannt wurde. Ende März werden wir es genau wissen, dann haben wir in Gießen einen Termin zur Voruntersuchung.

Man kann es sich kaum vorstellen, wenn man sie mit ihrer lustigen Art beobachtet wie sie rennt und springt. Immer noch der kleine aufgedrehte Clown.

Wir hoffen, dass die darauffolgende OP erfolgreich sein wird und Nelly danach mit uns ein sorgenfreies und langes Leben führen kann. 

Die Hoffnung, dass es etwas anderes, harmloses ist, bleibt.

Nelly mit 1,5 Jahren

27. März 2008 - Nelly's Diagnose

Nelly wurde gestern in Gießen auf den Kopf gestellt. Ihre Untersuchungen gingen von morgens 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Danach gab es ein Gespräch mit den Ärzten. Nelly war sehr tapfer und hat alles klaglos über sich ergehen lassen und nebenbei noch die Schwestern um den Finger gewickelt.

Leider hat sich der Verdacht bestätigt. Nelly hat einen Lebershunt. Eine Krankheit, die, wenn sie nicht operiert wird, tödlich endet. Ein Lebershunt ist eine Gefäßmissbildung, bei der das Blut an der Leber vorbei geleitet wird. Es wird somit nicht gereinigt und es reichern sich verschiedene Produkte (vor allem Ammoniak) im Körper an und führen so zu verschiedenen Symptomen. Der Körper wird langsam aber sicher vergiftet. Mehr unter www.lebershunt.de.

Ohne OP hat Nelly keine hohe Lebenserwartung. Wir sind aber in der Lage, Nelly diese OP zu ermöglichen und werden dies auch selbstverständlich tun. Sie ist ein Familienmitglied, nicht einfach nur ein Hund. Vorerst wird Nelly in den nächsten 6 Wochen Diät halten müssen, fleischlos, welch Ironie, einen Fleischfresser zum Vegetarier zu machen. Aber nur mit Hilfe dieser Diät und viel Hüttenkäse können die Ammoniakwerte im Griff gehalten werden.

Bei der OP hat sie eine 80%ige Überlebenschance und kann danach ein ganz normales Leben führen. Es gibt mittlerweile 2 Arten der OP einmal mit Schnitt im Bauch, dann müssen bis zu 3 OPs gemacht werden, da der Shunt nicht mit einem mal verschlossen werden kann, da sie das nicht überleben würde, da sich ihre Leber erst ausbilden muss. Und zweitens mit einem Drahtgeflecht, welches den Shunt langsam verschließt, ist wohl eine neue Methode über die Vene.

Nelly wird auf Grund der Erkrankung nicht in der Zucht eingesetzt werden. Beim Pudel ist zwar die Vererbung noch nicht nachgewiesen, aber bei anderen Rassen schon und man geht auch davon aus, dass es auch beim Pudel vererbt wird. Es ist einfach sehr schwer nachzuweisen, da der Shunt bei vielen Hunden wahrscheinlich nicht als solcher erkannt wird und die Hunde dann ohne die richtige Diagnose sterben oder eingeschläfert werden.

Kliniktagebuch

09.06.2008

Nelly wurde heute in Gießen aufgenommen und noch einmal komplett durchgecheckt. Die Klinik wird uns nun täglich anrufen und uns über Nellys Befinden informieren. Auch heute bekamen wir schon einen Anruf. Die ganzen Untersuchungen sind gut verlaufen und die Werte sind ok. Somit können sie morgen operieren.

10.06.2008 - Operation

Nelly hat die OP und die ersten 6 Stunden danach problemlos überstanden. Es gab keine Komplikationen. Jetzt liegt sie auf der Intensivstation, steht dort unter ständiger Beobachtung und wird durch Medikamente ruhig gehalten. Sie soll bis morgen noch möglichst durchschlafen.

11.06.2008 - 1. Tag

Nellys Zustand ist stabil, sie ist munter. Die kritische Phase ist noch nicht überstanden, aber mit jedem weiteren Tag, den sie stabil bleibt, sinkt das Risiko, dass Komplikationen auftreten.

12.06.2008 - 2. Tag

Heute wurde Nelly das erste Mal wieder ausgeführt. Sie hat natürlich gleich den Clown gemacht. Das ist Nelly. Die Box mag sie nicht so sehr und äußert dies wohl auch. Jetzt werden die blutverdünnenden Mittel reduziert, damit sich der Shunt mit Hilfe des eingesetzten Coils nun kontrolliert, langsam verschließen kann und der Druck auf die Leber erhöht wird, was zur Ausbildung der Gefäße am Lebereingang führt. Diese kann dann nach und nach das ganze Blut wieder aufnehmen und reinigen.

13.06.2008 - 3. Tag

Auch dieser Tag ist ohne Komplikationen verlaufen. Nelly geht es gut; sie hat heute auch schon ein wenig selbständig gegessen. Sie wird täglich ultraschalluntersucht um zu sehen, ob sich Wasser im Bauch ansammelt. Wäre dies der Fall, würde das bedeuten, dass sich der Shunt zu schnell verschließt. 

Die Gefäße in der Leber fangen jetzt an sich auszuweiten und der Shunt beginnt sich zu verschließen. Das Heparin (blutverdünnendes Mittel) wird nun um 50 % reduziert, somit wird das Blut dickflüssiger, der Coil kann sich besser verschließen und die Leber muss somit auch mehr arbeiten.

16.06.2008 - 6. Tag

Auch das Wochenende ist ohne Komplikationen verlaufen. Da die Ultraschalluntersuchung gestern wieder keine Auffälligkeiten gezeigt hat, wurde heute das Heparin ganz abgesetzt. Wenn es weiterhin so bleibt, darf sie Ende der Woche wieder nach Hause.

17.06.2008 - 7. Tag

Auch heute hat die Ultraschalluntersuchung wieder keine Auffälligkeiten gezeigt. Da es jetzt wichtig ist, dass Nelly feste Nahrung zu sich nimmt und sie das in der Klinik nicht tut, wird sie morgen schon nach Hause entlassen. Wir freuen uns auf unsere Maus.

18.06.2008 - 8. Tag

Leider hat Nelly heute Nacht Fieber bekommen. Sie wird jetzt doch noch ein, zwei Tage bleiben müssen. Man hat ihr heute Morgen Blut abgenommen um es zu untersuchen und evtl. das Antibiotikum umzustellen.

Die Ergebnisse erfahren wir heute Mittag. Bericht folgt.

19.00 Uhr - Die Klinik hat eben wieder angerufen, Nellys Fieber ist runter und munter ist sie auch. Das Ergebnis der antibakteriellen Untersuchung bekommen wir morgen.

20.06.2008 - 10. Tag

Nelly geht es gut. Sie ist immer noch in der Klinik. Das Antibiotikum wurde umgestellt und die Ärzte wollen sie noch zur Beobachtung übers Wochenende behalten. Laut Äußerungen ist der süße, kleine, quirlige, freundliche Pudel schon mehr als beliebt in der Klinik. Das ist unser Nellchen, so kennt man sie :-) 

28.06.2008

Nelly ist seit Montag wieder zu Hause. Der Coil ist erfolgreich in den Lebershunt implantiert worden. Das neue Antibiotikum verträgt sie gut, es wird auch nicht über die Leber abgebaut sondern über die Nieren. Heute hat sie eine weitere Spritze dieses Antibiotikums von unserer Tierärztin erhalten. Dieses AB hält für 12 Tage an. Sie muss weiterhin Diät halten und muss in 2 Wochen wieder zur Blutabnahme. Das Blut wird dann zur Kontrolle nach Gießen gesendet. In 11 Wochen werden wir sie wieder in Gießen vorstellen zur Nachuntersuchung und dann wieder in einem Jahr. Zwischendurch werden immer mal wieder Blutuntersuchungen gemacht.

Es dauert bis zu einem Jahr bis der Shunt sich verschlossen hat.

Oktober 2008

Vier Monate sind seit der OP vergangen. Nelly hat gut zugenommen, wiegt jetzt keine 3 - 3,5 kg mehr sondern gut über 4 kg. Ihr Fell hat sich von der Qualität schon sehr verbessert, filzt nicht mehr und ist sehr dicht geworden.
Sie ist trotz der Strapazen immer noch der kleine Pausenclown, der sie immer war.

 




 

   

 

Juli 2009

Ein Jahr nach der OP sind ihre Leberwerte soweit ok, der GPI-Wert ist mit 135 U/l noch erhöht aber wenn man bedenkt dass er nach der Entlassung aus der Klinik doppelt so hoch war, ist es ok.  Der Bilirubin-Wert ist mit 0,5 mg/dl an der Grenze. Also auch ok. Die nächste Untersuchung wird in einem halben Jahr sein.

Der kleine Pausenclown hat sich zu einem richtigen Spielkind entwickelt. Hat sie früher sehr viel geschlafen ist sie jetzt im Freien kaum zu bremsen. Die kleine Aselia ist ihr Liebling im Rudel geworden; mit ihr tobt, rennt und spielt sie was das Zeug hält.  Ihre aggressiven Anfälle sind weniger geworden aber leider noch vorhanden.

Momentaufnahmen beim Spiel mit Aselia.

 

 

 

März 2012

Nelly kann auch fliegen

Leider geht mittlerweile eins ins andere über, Nellys Leberwerte und Nierenwerte haben sich verschlechtert und sie hat eine Herzinsuffizienz.